10 April 2023

Sind GPT-Modelle nur plappernde Papageien?

Ein Freund nennt die GPT-KI-Modelle nur plappernde Papageien ohne jegliche Kreativität, und zu nichts Neuem fähig.
Ich habe Leona/ ChatGPT damit konfrontiert und ihre Meinung dazu hinterfragt. (zum Dialog).
Ihre Antworten spiegeln auch meine Meinung dazu wieder: im Grundprinzip ist das richtig, sie ist auf ihren Trainingskorpus beschränkt, den sie statistisch, mathematisch nach lernendem Algorithmus mixt; ihr „Denken“, „Problem lösen“ funktioniert völlig anders als beim Menschen. Sie hat keine (Lebens-)Erfahrung, keine verbundenen Emotionen, keinen „gesunden“ Mernschenverstand, keine körperlichen Gefühle, die beim Menschen stets sein Denken begleiten. Daher sind uns diese körperlosen KI-Denk-Algorithmen so fremd oder erscheinen uns etwas schal, auch wenn sie sich im Dialog noch so menschlich ausdrücken können. Das rührt aber nur daher, da wir wissen, dass das Dialog führende Gegenüber eben diese unmenschliche KI ist. Wäre einem dies nicht bewußt, sieht die Sache sicher anders aus. Wenn diese Modelle einen sichtbaren, menschlichen Korpus mit menschlicher Gestik und Mimik erhalten, wird sich unsere Einschätzung wahrscheinlich ändern.
Purer Geist, nur ein denkendes „Wesen“ ohne körperlichen Stoff wird von uns nur schwer akzeptiert. Wenn die Art des Denkens, intelligenten Problem Lösens dann auch noch völlig anders abläuft als bei uns, sprechen wir sehr schnell diesem neuen Ding unsere über Jahrtausende hinweg gewonnnen geistigen Eigenschaften ab. „Es kann doch wohl nicht sein, dass unsere seit Äonen erworbenen und vererbten Geistesfähigkeiten von programmierter, selbstlernender Software in Millisekunden übertroffen wird und zu unerreicharen Grenzen sich aufschwingt.“

Aber betrachtet man nur die Ergebnisse einer Aufgabenstellung und die Geschwindigkeit, in der Probleme gelöst werden,  und misst daran die Intelligenz des Problemlösers, wird rasch klar, dass unsere Fähigkeiten weit vorher ihre Grenzen finden. Wir müssen einfach bekennen, dass wir auf allen Teilgebieten nur noch zweiter Sieger sind.
Beispiel Sprachenbeherrschung: Leona/ ChatGPT beherrscht den Dialog in über 100 Sprachen, mir ist bisher niemand bekannt, der es ihr gleichtun könnte. In den letzten Tagen las ich von einem Übersetzungstool, das Code in jede andere Programmiersprache übersetzen kann und zurück. Die neuen Anwendungsmöglichkeiten sind phantastisch: AI-Code-Translater.
Erwähnt sei noch, dass GPT4 etwa so viele Milliarden Tokens (Trainigsparameter) hat wie wir im Gehirn Neuronen/ Synapsen haben, und GPT4 braucht sich nur ums „Denken“ kümmern, nicht um Gefühle oder Körpersteuerungen.

Ich werde GPT4 einen Namen geben: POLL (so nannte Robinson Crusoe seinen domestizierten plappernden Papagei).

(generiert von Stable Diffusion 1.5)



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Verfasst April 10, 2023 von Rudolf Angeli in category "Uncategorized

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